Wie planen Sie Ihre Küche am besten, um möglichst viel Stauraum zu haben? Gerade eine kleine Küche sollte perfekt geplant und organisiert sein.
Ideen wie Sie das beste aus dem vorhandenen Stauraum herausholen, finden Sie nachfolgend in zwei Teilen mit jeweils vier Tipps.
Im Teil 1 betrachten wir die Küche und Schränke von außen und im Teil 2 von innen.
Teil 1 | Mehr Stauraum - Küche und Schränke von außen betrachtet
Tipp 1 | Hoher Küchenkorpus
Eine kleine Erklärung:
Die Arbeitshöhe in der Küche wird im Wesentlichen durch drei Faktoren bestimmt:
- Stärke der Arbeitsplatte
je nachdem, was Sie für ein Material wählen, kann eine Arbeitsplatte 12 mm oder auch 40 mm stark sein - Höhe des Küchenkorpus
kennzeichnet die Höhe des Schrankes zwischen Arbeitsplatte und Sockelhöhe - Höhe des Sockels
- Stärke der Arbeitsplatte
Die Korpushöhe des Schrankes liegt – je nach Hersteller – zwischen 72 cm und 91 cm, die meisten Hersteller bieten unterschiedliche Korpushöhen an.
Je höher der Korpus, umso mehr Stauraum im Schrank!
Aber aufgepasst: nicht immer gilt je höher, desto besser!
Ein sehr hoher Korpus kann dazu führen, dass der Sockel niedrig sein muss, damit die Arbeitshöhe stimmt. Ein niedriger Sockel sieht gut aus, kann aber auch Probleme bereiten. Zum Beispiel benötigt ein Geschirrspüler eine Sockelhöhe von mindestens 50 mm. Ein Kochfeldabzug mit geführter Umluft braucht eine Sockelhöhe von 100 mm zum Auslass der Umluft aus dem Sockel. Die gleiche Sockelhöhe braucht auch die Ladestation eines Staubsaugerroboters.
Die ideale Korpushöhe liegt bei 80 bis 85 mm. Im Zusammenspiel mit der Arbeitsplattenstärke und der Sockelhöhe kann dann eine angenehme Arbeitshöhe generiert werden.
Tipp 2 | Auszüge statt Türen
Bei einem Schrank mit Türen passiert es oft, dass der hintere Bereich im Schrank nicht optimal genutzt wird. Da werden Gegenstände platziert, die nicht so oft benutzt werden, es entsteht Unordnung oder der Platz wird überhaupt nicht genutzt.
Auszugsschränke bestehen entweder nur aus Auszügen oder aus Auszügen und Schubladen.
Ein Auszugschrank schafft mehr Platz. Sie können von oben in den Auszug oder die Schublade hineinschauen, sehen jeden Bereich und können die hinteren Bereiche perfekt nutzen.
Tipp für die Aufwertung einer vorhandenen Küche mit vielen Türen:
Kaufen Sie Boxen oder Körbe, die von der Breite und Tiefe in den Schrank passen. Darin können Sie Gegenstände organisieren. Stecken Sie z. B. alle Schneidebretter in solch eine Box oder einen Korb und nutzen damit auch den hinteren Bereich einer Box oder eines Korbes gut aus.
Somit schaffen Sie sich „Do it yourself“-Auszüge oder -Schubladen in einem Türenschrank.
Tipp 3 | Sinnvolle Eckschranksysteme
Diese Möglichkeit muss aber gut durchdacht werden. Viele Eckschränke, die angeboten werden, sind sehr teuer und bringen keinen Mehrwert an Stauraum.
Eine kleine Erklärung:
Eckschränke sind Schränke, die mit einer oder zwei Türen geöffnet werden. Mit diesen Schränken soll eine ansonsten tote Ecke nutzbar gemacht und damit Stauraum erschlossen werden. Es gibt verschiedene Eckschrankvarianten: Karussells, LeMans-Schränke, Schränke mit Halbkreisdrehbögen, Eckschränke mit Einlegeböden.
Der LeMans-Schrank ist eine sinnvolle Lösung für die Ecke. Dieser Schrank schafft viel Platz, ist ergonomisch und alle Bereiche sind von oben gut zugänglich. Vor allem für Töpfe, Pfannen und große Schüsseln ist dieser Schrank gut geeignet, für kleine oder stapelbare Gegenstände weniger, da die Reling relativ niedrig ist. Ein LeMans-Schrank in der Küche ist deshalb auch ausreichend, zudem ist er auch preisintensiv.
Da es ansonsten wenig gute Eckschränke auf dem Markt gibt, ist eine tote Ecke in vielen Fällen einem Eckschranksystem vorzuziehen. Schauen Sie deshalb genau, wieviel Stauraum Ihnen ein Eckschrank bringt! Entscheiden Sie sich dann bewusst für oder gegen einen Eckschrank.
Tipp 4 | Die Vertikale nutzen
Damit ist die Innenseite der Tür eines Wandschrankes und die Rückwand zwischen Arbeitsplatte und den Wandschrank gemeint.
An der Innenseite einer Tür kann ein Gewürzboard oder Topfdeckelhalter angebracht werden.
Die Rückwand zwischen Arbeitsplatte und Wandschrank kann ein Stauraumwunder sein. Meist handelt es sich bei der Rückwand um eine Glas-, Laminat- oder Acrylglasrückwand. In diese Rückwand kann ein zusätzliches Reling Systeme integriert werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten.
- Paneel-System: Schienensystem direkt in die Rückwand integriert
- externes Reling System: dieses System wird nachträglich auf die Rückwand geschraubt
Praktische Zubehörteile für diese Systeme sind: Papierrollenhalter, Folienrollenhalter, Kochbuchhalter, Tablethalter, Einhängekörbe, Putzmittelkörbe, Messerblöcke kleine Ablagen für Pflanzen.
Solche Systeme an der Küchenrückwand bringen manchmal etwas Unruhe in die Küche, aber sie schaffen Stauraum!
Teil 2 | Mehr Stauraum - Küche und Schränke von innen betrachtet
Tipp 1 | Auszüge organisieren
Organisieren Sie Ihre Auszüge bzw. Schubladen, indem Sie Organisationshelfer verwenden. Organisationshelfer sind u. a. Schubladen-Trenner oder Organisationsboxen. Oft entsteht in großen Auszügen bzw. Schubladen aufgrund fehlender Unterteilungen Unordnung. Da können Sie sich behelfen, indem Sie den Auszug in zwei, drei, vier Bereiche unterteilen.
Um größere Teile, wie z. B. Plasteboxen, geordnet unterzubringen eignen sich Schubladen-Trenner hervorragend.
Für kleinteiligere Dinge gibt es Boxen in unterschiedlichen Größen. So können Sie Backpulver und Vanillezucker in kleinere Boxen und Mehl und Zucker in größere Boxen unterbringen.
Tipp 2 | Umverpackungen entsorgen
Entfernen Sie die Umverpackungen von Lebensmitteln, z. B. von Müsli-Packungen oder Teebeutel-Schachteln. Dies ist etwas, was oft vergessen wird aber viel Platz schaffen kann. Oft befinden sich in einer Schachtel nur noch drei, vier Teebeutel. Besser ist es, die Umverpackung zu entfernen und die Teebeutel in eine kleine Box zu platzieren. Müsli können Sie in Vorratsdosen umfüllen.
Tipp 3 | Einheitliche, eckige Vorratsdosen
Verwenden Sie einheitliche Vorratsdosen, am besten eckige Vorratsdosen.
Warum einheitlich?
Einheitliche Vorratsdosen können Sie näher aneinanderstellen und die Einheitlichkeit schafft ein ruhigere und schönere Optik.
Warum eckig?
Bei runden Vorratsdosen verlieren Sie Stauraum. Stellen Sie diese Dosen in einem Auszug nebeneinander, verlieren Sie die Ecken. Dies passiert bei eckigen Vorratsdosen nicht.
Tipp 4 | Senkrechte Aufbewahrung
Große und flache Dinge immer senkrecht stellen! Zum Beispiel sollten Sie Schneidebretter nicht übereinander stapeln, sondern senkrecht nebeneinanderstellen. Zum einem können Sie jedes Schneidebrett direkt greifen, zum anderen schafft es Platz in der Schublade. Dies können Sie u.a. auch mit großen Pfannen machen.
Wir hoffen sehr, dass unser Beitrag zum Thema „Mehr Stauraum in der Küche“ behilflich war und Ihnen aufgezeigt hat, wie man mehr Stauraum schaffen kann.
Wollen Sie Ihre Meinung loswerden? Dann nutzen Sie doch gern die Kommentarfunktion unter dem Beitrag!
Wir freuen uns auf Ihr Feedback!
Lust auf noch mehr nützliche Infos und Inspirationen zum Thema Küchenplanung?
Dann schauen Sie in das neu erschienene Buch Auf Herd und Nieren!
In diesem Buch erhalten Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um mit Struktur an die Küchenplanung heranzugehen.