Küche selber planen – geht das?

Du willst deine Küche selber planen? Und ob das geht! Natürlich wirst du früher oder später nicht um den Besuch im Küchenstudio oder im Möbelhaus drum herumkommen, wenn du nicht gerade handwerklich so geschickt bist, dass du deine Küche selber schreinern kannst. Dennoch ist es möglich, dass du deine Küche, mit etwas Hintergrundwissen, im Vorfeld komplett selbst planst und designst. Ein Traum für alle kreativen Köpfe mit Leidenschaft fürs Einrichten! Wir erklären dir, worauf du dabei achten musst und geben dir hilfreiche Tools an die Hand.

Aufmaß nehmen und Grundriss anlegen

Folgende Maße sind besonders wichtig:

  • Wandbreite
  • Wandhöhe / Raumhöhe
  • Maße von Objekten wie Türen/ Fenster: Türbreite, Türhöhe, Fensterbreite, Fensterhöhe, Abstände von Fenster/Türen zur Wand, Brüstungshöhe des Fensters, Brüstungstiefe (Fenstertiefe)
  • Anschlüsse: Wasseranschluss, Herdanschluss, Elektroanschlüsse
  • Maße sonstiger sonstige Bauelemente (Versorgungsschächte, Wandvorsprünge, Lüftungselemente, Abluftbohrung etc.)

Bevor du deine Küche selber planen kannst, musst du ein gründliches Aufmaß nehmen. Du kannst es dir auf einen Zettel notieren oder direkt in unser 3D-Küchenplanungsprogramm eingeben.

Möglicherweise planst du für einen Neubau und bist hinsichtlich der Anschlüsse sowie der Positionierung von Fenster und Türen noch absolut flexibel. Umso besser – so kannst du komplett frei planen. Falls die aber in einem älteren Haus wohnst und deine bestehende Küche austauschen möchtest, solltest du alle Objekte und Anschlüsse genau ausmessen und platzieren – nur so erhältst du nachher ein gutes, funktionierendes Küchenergebnis. Besonderes Augenmerk gilt dem Wasseranschluss. Zeichne diesen unbedingt auch in deine Pläne ein, denn der Wasseranschluss kann nur mit relativ großem Mehraufwand verlegt werden. Elektroanschlüsse sind da weniger problematisch. Hier musst du nicht ganz so genau sein!

Sobald du das Aufmaß abgeschlossen hast, kann du auch schon mit der Planung beginnen.

Willst du lieber ein Video anschauen, statt weiterzulesen? Dann checke dieses hier aus!

Schrankmodelle und Standardbreiten

Welche Schrankmodelle möglich sind, variiert von Küchenhersteller zu Küchenhersteller leicht. Bei vielen Anbietern kann man eine Schrankübersicht online einsehen:

Darüber hinaus sind sehr viele unterschiedliche Schrankmodelle in unserem 3D-Onlineplaner hinterlegt. Der Onlineplaner ist auf keinen Küchenhersteller spezialisiert, sodass nicht alle hinterlegten Schränke zwangsläufig überall verfügbar sind.

Was man beim Küche selber planen unbedingt beachten sollte ist, dass das Gros der Küchenhersteller mit bestimmten Standardbreiten und -tiefen arbeitet. Sonderanfertigungen sind zwar teilweise möglich, aber relativ kostspielig.

Gängige Standardbreiten sind:

  • Unterschrankbreiten: 15cm (Ausnahme: grifflose Küchen), 30cm, 40cm, 45cm, 50cm, 60cm, 80cm, 90cm, 100cm und 120cm.
  • Hochschrankbreiten; 40cm, 50cm, 60cm
  • Wandschrankbreiten: 30cm, 40cm, 45cm, 50cm, 60cm, 80cm, 90cm, 100cm und 120cm
  • Offene Regale: oft flexibel

Gängige Standardtiefen sind:

  • 60cm (Arbeitsplattentiefe auf dem Schrank)
  • 50cm (Arbeitsplattentiefe auf dem Schrank)
  • rund 40cm (Arbeitsplattentiefe auf dem Schrank)

Sinnvoll ist es, sich eine Liste aller Dinge zu erstellen, die in den Küchenschränken untergebracht werden müssen. Eine solche Aufstellung variiert, je nach Größe des Haushalts und ob zum Beispiel Keller, Abstellraum oder Speisekammer vorhanden sind. Damit hat man eine gute Übersicht darüber, wie viel Stauraum man mindestens benötigt und ob die geplanten Schränke dafür ausreichen.

7 Tipps zum Küche selber planen

Idealerweise sitzen Spülenunterschrank und Geschirrspüler direkt nebeneinander. So können Essensreste im Abfalleimer unterhalb der Spüle entsorgt und die Teller gleich in der Geschirrspülmaschine verräumt werden, ohne dass die halbe Küche vollkleckert. Zudem werden Utensilien wie Geschirrspülsalz und Reinigungstabs meistens unterhalb der Spüle aufbewahrt. Auch hier bietet sich ein kurzer Weg an.

Wenn möglich sollte der Geschirrspüler immer von zwei Seiten beladen werden können. Eine Planung im Eck ist nicht vorteilhaft.

Auch der Apothekerschrank sollte von zwei Seiten zugänglich sein, um seine Funktion voll zu erfüllen.

Einen praktischen und angenehmen Ablauf der Arbeitsgänge in der Küche erreicht man, wenn Kochfeld, Spüle und Arbeitsfläche nah beieinander liegen.

Besonders praktisch ist ein breiter Auszug mit 100cm oder 120cm, direkt unter dem Kochfeld. Das geht natürlich nur, wenn keine Herdkombination eingeplant wird, sondern Backofen und Kochfeld autark voneinander betrieben werden.

Eine breite Besteckschublade für Messer, Löffel und Co. mit integriertem Besteckeinsatz ist ein absolutes Muss in jeder Küche. Diese sollte sich nah beim Geschirrspüler und idealerweise unterhalb der Hauptarbeitsfläche befinden. Ganz wichtig: Sie muss zugänglich sein, wenn der Geschirrspüler zum Ausräumen offensteht.

Wandschränke, die sich nach oben öffnen sind deutlich praktischer als Wandschränke mit Türen. Diese stehen beim Ausräumen des Geschirrspülers nämlich meistens im Weg. Leider sind solche Faltlift- oder Klappenschränke etwas teurer als normale Wandschränke mit Tür.

7 Planungsfehler beim Küche selber planen, die du vermeiden solltest

Plane die vorhandenen Küchenbreite niemals komplett aus, sonst wirst du die Schranktüren der Zeilenendschränke nicht mehr gut öffnen können. Seitlich sollten immer mindestens drei bis vier Zentimeter Platz für ein Wandpassstück gelassen werden, dass Unebenheiten in der Wand ausgleicht und dafür sorgt, dass die Front trotz Griff mindestens 90 Grad geöffnet werden kann. An den Stellen, wo die Schränke übers Eck gehen, musst du ein Planmaß von 65cm beachten, sonst stoßen die Griffe der beiden über Eck liegenden Schränke aneinander.

Nichts ist langfristig belastender als eine unergonomische Arbeitshöhe. Wie du die richtige Arbeitsplattenhöhe berechnest, kannst du in unserem Blockbeitrag „Was ist die ideale Höhe der Küchenarbeitsplatte?“ nachlesen.

Achte darauf, dass du mindestens eine zusammenhängende Arbeitsfläche von 90cm bis 120cm Breite planst. Je mehr Arbeitsfläche du generieren kannst, umso besser. Die Wege zwischen Kochfeld und Spüle sollten dabei aber nicht zu lang werden.

Ohne Beleuchtung wirst du keine Freude beim Arbeiten haben. Vergiss also nicht, eine energiesparende LED-Beleuchtung unter die Hängeschränke zu platzieren.

Ein Geschirrspüler im Eck ist nur von einer Seite zugänglich und versperrt im schlimmsten Fall sogar den Zugang zu Aufbewahrungsschränken, in die das Geschirr einsortiert werden soll.

Eine Spüle am Zeilenende, direkt an der Wand ist unpraktisch. Beim Abspülen muss man hantieren können und möchte sich nicht ständig den Ellenbogen an der Wand anschlagen.

Auch ein Backofen am Zeilenende ist ungünstig und sollte nur im äußersten Notfall geplant werden.

E-Book für noch mehr Planungstipps

Vergiss nicht, unser E-Book „Küchenplanung leicht gemacht“ herunterzuladen. In dem fast 30-seitigen E-Book erfährst du jede Menge nützliche Infos über Planungsanordnungen, Küchenzonen, Elektrogeräte, Materialien und vieles mehr.

Hier geht’s zum Download:

E-Book Küchenplanung

Die perfekte Farbkombination finden

Vielleicht hast du die perfekte Farbkombination für deine Traumküche schon genau im Kopf. Falls nicht, kannst du dich auf zum Beispiel auf Pinterest oder Instagram inspirieren lassen. Auch die Küchenhersteller selbst zeigen ein breites Portfolio an verschiedenen Planungsbeispielen auf ihren Websites und Social Media Auftritten.

Grundsätzlich sind den Kombinationsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Besonders beliebt sind aktuell Küchen mit dunklen Fronten in Schwarz oder Anthrazit, kombiniert mit hellen Arbeitsplatten. Ebenso begehrt und sehr puristisch sind Ton-in-Ton-Küchen, vorwiegend in Weiß. Und der Klassiker aus weißer Front und dunkler Arbeitsplatte geht natürlich auch immer. Wer es etwas ausgefallener mag, kann seiner Kreativität in unserem 3D-Onlineplaner freien Lauf lassen.

Checkliste: Was gehört alles zur Küche?

Hast du wirklich an alles gedacht?

Wir haben eine kleine Checkliste für dich zusammengestellt, damit du beim Küche selber planen auch nichts vergisst!

Viel Spaß beim Planen!

Falls du weitere Tipps benötigst oder Anmerkungen zu unserem Beitrag hast, lass uns gern ein Kommentar da.

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