Die Landhausstil-Küche ist einer der Dauerbrenner im Küchengeschäft. Gleichzeitig spaltet sie die Gemüter: Der eine liebt sie, der andere mag die Stilrichtung gar nicht. Fakt ist, dass der Landhausstil seit vielen Jahren Bestand im Küchengeschäft hat und bestimmt auch zukünftig nicht so schnell an Bedeutung verliert.
Was zeichnet eine Landhausstil-Küche aus?
Der Landhausstil ist gemütlich, rustikal, verspielt und natürlich. Vorbild für den Landhausstil sind nostalgische Villen und Landhäuser des vergangenen Adels aus dem 18. Jahrhundert. Die Stilrichtung zeichnet sich durch die Verwendung ursprünglicher Materialien wie Holz, Steingut, Messing und Kupfer aus. Meist sind Landhausstil-Küchen in gedeckten, erdigen Tönen wie Warmweiß, Magnolia oder Sandgrau gehalten und werden mit Holzelementen oder einer Massivholzarbeitsplatte kombiniert. Immer häufiger sieht man aber auch Landhausküchen in gewagteren Farben wie Salbeigrün oder Blaugrau.
Moderner Landhausstil vs. klassische Landhausstil-Küche
Heutzutage hat der Landhausstil viele Facetten. Gegner des Einrichtungsstils würden ihn vielleicht als schwer, altmodisch und verschnörkelt bezeichnen und in vielen Fällen ist er das auch. Doch die moderne Landhausstil-Küche ist frisch, luftig und detailverliebt. Sie hat in der Regel glattere Rahmenfronten in hellen, freundlichen Farben. Gleichzeitig gilt: Weniger ist mehr. Anstelle vieler offener Regale und verspielter Pilaster, Kranzleistung und Lichtblenden finden sich in der modernen Landhausküche klarere Linien und schöne Details, wie kupferfarbene Griffe oder ein ausgefallener Fliesenspiegel, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
7 charakteristische Merkmale einer Landhausstil-Küche
1. Rahmenfronten
Ein ganz typisches Merkmal der Landhausstil-Küche ist die Rahmenfront. Hier gibt es, je nach Küchenhersteller, viele verschiedene Modelle – von der einfachen Kassettenfront bis zum aufwendig-gefrästen Modell mit mehreren Rahmen in unterschiedlicher Vertiefung.
2. Glasschränke / Vitrinen
Glasschränke und Vitrinen, am besten mit nostalgischen Sprossen, gehören zum Landhausstil wie Popcorn zum Kino. Noch schöner, wenn sie von innen beleuchtet sind und somit ein warmes, indirektes Licht in die Küche zaubern.
3. Spülsteine
Spülsteine aus Keramik sind zwar nicht ganz günstig, verleihen der Landhausstilküche aber das gewisse Etwas. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und Breiten.
4. Stilvolle Griffe
Schlichte Griffleisten und geradlinige Griffe aus Edelstahl sind in der Landhausküche tabu. Hier muss etwas Ausgefallenes her. Die meisten Küchenhersteller bieten viele verschiedene rustikale Griffe und Möbelknöpfe in geschwungener Optik an, häufig sogar in besonderen Altsilber- oder Antikkupfer-Nachbildungen.
5. Holz
In einer natürlichen, ländlichen Küche darf (Massiv)Holz natürlich nicht fehlen. Holzart und Maserung spielen dabei gar keine so große Rolle. Das Holz bringt in jedem Fall einen rustikalen und gemütlichen Charakter in die Küche.
6. Kranzleisten und Lichtblenden
Kranzleisten sind abgeschrägte bzw. gerundete Leisten, die oberhalb der Hängeschränke befestigt werden. Lichtblenden dagegen schließen die Hängeschränke unterhalb ab. Beide Elemente sind charakteristisch für den Landhausstil. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, von relativ geradlinig (für den modernen Landhausstil) bis stark gerundet und schnörkelig-verspielt (für klassische Landhausstil-Küchen).
7. Armatur im Stil des 18. Jahrhunderts
Zum Landhausstil passen hohe, runde Armaturen in Chrom oder Edelstahl. Wer es noch stilechter möchte, entscheidet sich für eine Armatur in Kupfer- oder Messingoptik mit verschnörkelten Details.
Photocredit: Schüller Küchen, Blanco Germany, eigene Bilder